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Passive Aggressivität – Teil 2 – Beispiele

Im Teil 1 dieser Beitragsreihe habe ich einen Überblick über die passive Aggressivität gegeben. Sie können sich die Inhalte auch in dem dazu gehörigen Video auf YouTube anschauen.

Passive Aggressivität

Rückblick

Bei der passiven Aggressivität hat der Aggressor mit seinem Opfer ein Problem (Feindseligkeit, Wut, Neid, Angst etc.), statt das Problem allerdings anzusprechen, greift er sein Gegenüber mittelbar und verdeckt an. Oft erfolgen die Angriffe in einem ganz anderen Zusammenhang als dem, wo die feindseligen Gefühle eigentlich entstanden sind.

Durch den passiven und somit verdeckten Angriff entzieht sich der Aggressor seiner Verantwortung für sein Handeln. Dies gelingt ihm auf zwei Arten: entweder wirkt er heimlich, so dass das Opfer nichts von der aggressiven Handlung mitbekommt. Oder das Opfer bekommt die aggressive Handlung sehr wohl mit, diese wird allerdings relativiert oder verschleiert.

Heimliche aggressive Handlungen

Zu heimlichen aggressiven Handlungen gehören Gerüchte oder Intrigen. Auch das heimliche Widersetzen zum Beispiel gegen eine Anweisung des Vorgesetzten kann ein Anzeichen für passive Aggressivität sein. Auch wenn das Opfer es nicht mitbekommt, dass der Aggressor zuwider der gemeinsamen Vereinbarung gehandelt hat, bringt es dem Aggressor eine „Genugtuung“, sich widersetzt und im Zweifel geschadet zu haben.

Zum Beispiel bearbeitet ein Kundenbetreuer einen Fall eines Kunden, den er nicht mag. Der Kunde bittet, zu überprüfen, ob in seinem Fall denn tatsächlich nichts möglich ist und eventuell auch mit dem Management Rücksprache zu halten. Der Kundenbetreuer sagt es dem Kunden zu, hält sich aber nicht daran und übergibt am Ende eine negative Entscheidung, ohne sich gekümmert zu haben.

Aggressive Handlungen und Verharmlosung

Aggressive Handlungen, die entweder relativiert werden oder denen Ausreden folgen, können ebenfalls passiv aggressives Verhalten als Grundlage haben.

Zum Beispiel, wenn jemand häufig „Wortbruch“ aus einer feindseligen Haltung heraus begeht, um seinem Opfer zu schaden. Wenn jemand Vereinbarungen, Verabredungen oder Zusagen nicht einhält und den anderen somit auflaufen lässt oder diesem unmittelbar schadet.

Betina sagt ihrer Arbeitskollegin, Andrea, zu, dass sie ihr notwendige Unterlagen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zukommen lässt. Andrea ist Projektleiterin und benötigt diese nämlich für ihren Bericht für die Geschäftsleitung. Betina ist aber passiv aggressiv und sieht Andrea als Konkurrenz und will ihre Arbeit sabotieren, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Also liefert sie die Daten nicht wie verabredet. Da Andrea pflicht- und verantwortungsbewusst ist, übernimmt sie die volle Verantwortung für den nicht fristgerecht eingereichten Bericht nach außen hin. Intern will sie allerdings eine Klärung und stellt Betina zur Rede. Um das eigene Verhalten zu relativieren und den Konflikt abzublocken, behauptet Betina, Andrea hätte ein anderes Frist-Datum genannt, sie hätte sie falsch verstanden, sie dachte, es wäre nicht so wichtig und so weiter.

Ausblick

In dem hier verlinkten Video gehe ich noch auf weitere Beispiele für die passive Aggressivität ein.

Im nächsten Beitrag und im dritten Teil des Videos gehe ich darauf ein, was Sie in einer Situation machen könnten, wenn Ihnen passive Aggressivität begegnet.

1 Gedanke zu „Passive Aggressivität – Teil 2 – Beispiele“

  1. Pingback: Passive Aggressivität - Teil 1 - Einführung - Daudrich Consulting

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